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Bis 1555 gehörte die Region Pays-d’Enhaut den Grafen von Gruyère, anschließend stand sie unter der Herrschaft Berns, bevor sie schließlich dem Kanton Waadt angeschlossen wurde.
Dieser Teil der Schweiz, der zwischen der Gemeinde Haut-Intyamon im Kanton Freiburg und dem Berner Saanenland liegt, folgt dem Verlauf des Flusses Sarine. Das relativ kleine Gebiet hat sowohl eine herrliche Landschaft als auch ein architektonisches Erbe von herausragender Qualität.
Dieses authentische Erbe bedeutet aber nicht, dass die Region in der Vergangenheit stehen geblieben und ein lebendiges Museum längst vergangener Tage ist. Es ist das Ergebnis von 1.000 Jahren Harmonie zwischen Mensch und Natur, von traditionellen Techniken und Kenntnissen, die auf dem sorgfältigen Umgang mit natürlichen Ressourcen basieren.
Die wichtigste Ressource der Region ist Holz, und die hiesigen Gebäude, die oft
Hunderte Jahre alt sind, sind hauptsächlich aus lokalem Holz gebaut. Die Fundamente sind Mauerwerk aus mit Kalkmörtel gebundenen Steinen, darauf wurden die Holzbalken horizontal fixiert. An den Fassaden sind diese Balken oft mit großer Sorgfalt geschnitzt oder graviert. Die flachen Dächer sind mit Schindeln gedeckt, die mit Latten und Steinen gesichert sind. Die steileren Dächer, beispielsweise das des Grand Chalets in Rossinière, tragen dünnere Schindeln, die angenagelt wurden, um so der Form des großen Daches angepasst zu werden. Die Fassaden der Häuser, an denen sich die Fenster befinden, sind von tiefen Vordächern geschützt, die auf Stützen ruhen, die ganz nach dem Geschmack des jeweiligen Besitzers gestaltet wurden.
Trotz einiger vernichtender Feuer, insbesondere in Château-d’Oex, haben viele Chalets aus dem 17. und 18. Jahrhundert bis heute überlebt. Sie zeugen vom Bestreben der Bewohner des Tals, Bauwerke zu schaffen, die nicht nur langlebig, sondern auch schön und harmonisch sind und mit ihrer natürlichen Umgebung eine Einheit bilden.
Den lokalen und kommunalen Behörden des 21. Jahrhunderts ist dieses reiche Architektonische Erbe bewusst, und mehrere Gebäude wurden unter Schutz gestellt. Mit Blick sowohl in die Vergangenheit als auch die Zukunft haben sie zudem Richtlinien für die Gestaltung neuer Bauten in den drei Kommunen der Region Pays-d’Enhaut erstellt. Diese sind von den vorhandenen baulichen Strukturen und dem Charakter unserer Landschaft inspiriert und gewährleisten eine stimmige Architektur, die in ihre Umgebung passt und Tradition und Erfahrung mit modernen Techniken kombiniert.
Viel Spaß beim Besuch unserer Dörfer und Weiher - herzlich willkommen im Pays-d’Enhaut !
Jean-Pierre Neff,
Zimmermann & Bürgermeister von Rossinière.