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Das Herstellen und Verlegen von Schindeln auf Dächern und Fassaden von Chalets ist eine wahre Kunst, aber auch ein handfester Beruf – der des Schindelmachers. Selbiger lernt es, das geeignete Holz auszuwählen und es dann per Hand in feine Ziegel zu spalten.
Im Pays-d‘Enhaut unterscheidet man zwei Typen von Schindeln: die „tavillon“ genannte Holzschindel und die „anseille“, die Legschindel. Die kleineren „tavillons“ werden genagelt und vor allem für etwas schrägere Dächer oder Fassaden genutzt. Die „anseilles“ wiederum werden schichtartig aufeinandergelegt und von Holzlatten gehalten.
Bereits für die ersten neolithischen Behausungen nutzten die Menschen Äste und Holz, um ihre Unterkunft zu bedecken. Ab dem 14. Jahrhundert kommen vermehrt Ziegel zum Einsatz. In den Bergregionen setzt man aus logistischen Gründen – und weil die Waldreserven sich in unmittelbarer Nähe befinden – seit jeher auf Schindeldächer.