Der Miroir d'Argentine ist ein uralter Meeresboden aus der Kreidezeit, begradigt und gekrümmt durch die intensive Faltung der gesamten Kalkalpen.
DIE ALPINISTEN EROBERN DEN MIROIR
Der grosse Miroir d’Argentine stellt für die Sportkletterer eine beachtliche Herausforderung dar.
Im Mai 1922 gelang drei Studenten aus Lausanne, trotz Schnee und Eis, die Erstbesteigung des Miroir! Die Seilschaft, die 1926 die normale Route eröffnete, wurde von Armand Moreillon, Bewohner von Plans-sur-Bex, angeführt. Das Klettern damals erforderte viel Mut und Vertrauen, denn das Seil war nicht am Felsen befestigt, sondern nur durch die Muskelkraft der Kletterkollegen gesichert.
In den 1930er- und 1940er-Jahren werden neue Routen eröffnet. Dieses Mal kommen mit dem Hammer angebrachte Felshaken zum Einsatz. Die Ausrüstung sowie die Schuhe verbessern sich zunehmend.
Heute durchqueren ein Dutzend mit Komplettanker versehene Routen den Höhenunterschied von 400 Metern.
Klettern und Geologie
Der Kletterer in seiner Anstrengung hat kaum Zeit, sich um die Fossilien zu kümmern, die da und dort den Felsen zieren.
Er wird jedoch bemerken, wie die Hangneigung nach oben abnimmt. In der Tat, der Miroir ist nicht gerade, sondern gekrümmt. Er folgt der Krümmung der grossen Falte, die das Argentine-Massiv bildet. Durch die Faltung kam es im Gestein auch zu Klüften, wie beim Krümmen eines Radiergummis. Diese Klüfte werden von Kletterern bevorzugt genutzt, zum Beispiel entlang der normalen und der direkten Route.
Zudem fliesst das Wasser entlang dieser Schwachstellen und löst den Kalk im Gestein. Mit der Zeit bilden sich gewundene Rinnen, die den Kletterern guten Halt für die Füsse bieten.
FÜR WANDERER
Wenn Sie lieber wandern, sollten Sie sich die Tour of Argentina nicht entgehen lassen, die von Solalex aus knapp 5 Stunden dauert.
Von Solalex aus, das von Gryon oder Villars aus leicht zu erreichen ist, haben Sie einen der besten Blicke auf den Miroir d'Argentine.
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