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Der Turm von Duin wurde aller Wahrscheinlichkeit nach im 12. Jahrhundert erbaut und war Teil eines mittelalterlichen Verteidigungskomplexes, von dem er praktisch der einzige Überlebende ist. Einige Behauptungen lassen auf eine Spur von fünf Türmen schliessen, ohne dass diese Hypothese jemals verifiziert wurde. Fest steht jedoch, dass die Burg Duin auch einen quadratischen Turm besass, der damals der Wohnturm gewesen sein muss, sowie Ringmauern und ein Verteidigungssystem mit Kurtinen und Zinnen. Ihre strategische Lage am Ausgang (oder Eingang) der Schlucht von Saint-Maurice machte sie zu einem bevorzugten Standort. Erbaut - wenn man bestimmten Quellen Glauben schenken darf - oder zumindest im Besitz von Girold de Bex ("Baiz"), der 1177 Herr der Burg wurde, war sie in den Händen verschiedener Familien - insbesondere der De Greysier, De Blonay und Tavelli, die damals dem Grafen (Herzog) von Savoyen unterstellt waren. Jahrhundert durch die Heirat von Marguerite de Blonay mit Antoine de Duin (Duyn oder auch Duingt), dessen Familie aus dem gleichnamigen Schloss am Ufer des Sees von Annecy stammte, den Namen Duin. Der Turm gelangte später durch Heirat in den Besitz der Familie Rovéréa.
Der Turm wurde wahrscheinlich zur Zeit der Burgunderkriege (1475-76) niedergebrannt und war bereits einige Jahre zuvor während der Berner Expedition von Nikolaus von Scharnachtal schwer beschädigt worden. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wird sie völlig aufgegeben.
Während die Basis des Rohbaus, die man heute aufgrund des umliegenden Waldes kaum noch sehen kann, über die Jahrhunderte hinweg in etwa gleich geblieben ist, gilt dies nicht für den oberen Teil. Im 19. Jahrhundert, als der Thermalwassertourismus in Bex in vollem Gange war, wurde der Turm ein erstes Mal erhöht, doch der Aussichtspunkt stürzte ein. Die Spitze wird einige Jahre später von einem gewissen Ronchi, dem Erbauer der Brücke zwischen Gryon und Villars, und E wieder aufgebaut. Decker, Besitzer einer Schlosserei in Lausanne, errichtet. Sie waren es auch, die dem Haus die Krone verliehen, die es heute mit seinen grossen Fenstern bietet. Man konnte sie gegen eine geringe Gebühr besichtigen und einige (nicht obligatorische) Erfrischungen zu sich nehmen, heisst es in der damaligen Notiz.
Die Ruinen, die im 19. Jahrhundert noch in der Umgebung standen, scheinen beseitigt worden zu sein, um Unfälle zu vermeiden.
Quellen:
Ch. Grenier, Notice sur la Tour de Duin, Bex, 1900.
D. de Raemy et al., Châteaux, donjons et grandes tours dans les Etats de Savoie (1230-1330). Ein Modell: das Schloss von Yverdon. 1. Le Moyen Age: genèse et création; 2. Epoques modernes et contemporain; transformations, adaptations, Lausanne, ARCHY, 2004....
Ph. Cherix, La Seigneurie de Bex: son histoire, ses habitants, Bex, 1931.
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